10.09.19

Der Weekly Post - SUV raus aus der Stadt





Nachdem es den schweren Unfall in Berlin mit vier Toten gab, ertönen nun Forderungen mit dem Slogan: "SUV raus aus der Stadt!" Das finde ich schon merkwürdig. SUV´s prägen unsere Autolandschaft und gehören mittlerweile zu einem sehr starken Segment der Autoindustrie. Bisher hat sich keiner daran gestört. Erst die Klimainitiative nahm den SUV ins Visier.

Natürlich ist ein SUV nicht gerade umweltfreundlich. Er verbraucht mehr Ressourcen in der Herstellung und der Spritverbrauch ist auch nicht gerade wenig. SUV´s gibt es nun mittlereweile in mehreren Klassen. Kleinere SUV´s erfreuen sich großer Beliebtheit bei den "einfachen" Leuten. Da steht nicht die Geländegängigkeit im Vordergrund! Meist nutzen ältere Menschen diese Versionen, damit ihnen das Einsteigen in das Fahrzeug leichter fällt.

Diese kleinen Versionen sind so ala Hyundai ix30 / 35 können auch mich begeistern. Aber nicht, weil ich damit ins Gelände will, nicht, weil ich einen bestimmten Status zeigen will. Ich habe einmal so einen SUV Probe gefahren. Es war sehr angenehm in diesen einzusteigen. Wahrscheinlich hätten wir den sofort gekauft, aber wir wollten doch noch einmal einen Kombi haben. Es hat alles so seine Vor und Nachteile. Das interessante war damals, dass der ix 30 minimal mehr verbrauchte, als der Kombi, den wir dann schlußendlich kauften.

Okay, man braucht SUV´s natürlich nicht zwingend. Das steht außer Frage, aber gleich wegen einem Unfall alle gleich anzuprangern ist falsch. Wo bleiben denn dann die Sportwagen? Diese sind meiner Meinung nach noch gefährlichere Geschosse. Mehr Speed, Beschleunigung und oft an der Grenze der Unkontrollierbarkeit. Diese Fahrzeuge sind weniger gefährlich? Unglaublich.

Eigentlich muss man auch Kombis, Kompakte, Kleinwagen und alles was vier Räder hat ebenfalls ausschließen. Motorräder ebenso. Ich erinnere mich noch genau an den Unfall, als ein Motorrad mit überhöhter Geschwindigkeit in unseren Ort fuhr. Der Fahrer verlor die Kontrolle, rutschte aus und donnerte in die Mauer, die genau hinter der Bushaltestelle ist, wo jeden Morgen unzählige Schüler auf den Schulbus warten.

Nur gut, dass dieser Unfall an einem Wochenende war. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn dies ein Wochentag gewesen wäre und sich dieser Unfall um 7:35 Uhr ereignet hätte. Meinen Sohn hätte es auch erwischt.

Da bin ich eher für drakonischere Strafen. Eher für eine Gesundheitsuntersuchung. Wenn es stimmt und diesen SUV Fahrer ein epileptischer Anfall  ereilte, so stellt sich mir die Frage: Wieso ist er überhaupt gefahren? Wieso hat er so grob fahrlässig gehandelt und hat andere absichtlich in Gefahr gebracht?

Bei aller Liebe zum Auto, ich persönlich würde dies nicht machen. Ich persönlich. Wie es andere handhaben, kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich darf man noch Auto fahren ( https://www.bussgeldkatalog.org/epilepsie-autofahren/) , aber ich hätte selber Angst, dass was passiert und ich andere gefährde. Ja, auch einen Herzinfarkt kann man nicht vorher sehen. Trotzdem wäre mir echt mulmig, wenn ich das weiß. Lieber öffentlich fahren. Denke ich zumindest.

Toi, toi, toi, das ich keine dieser Probleme habe. Ich selber weiß, das ich mein Auto spätestens dann stehen lasse, wenn ich ein Hindernis werde. Das kann mit 70 sein oder später. Oder schon eher? Das wird die Zukunft zeigen. Mein Nachbar ist 90, fährt zügig und reagiert 1a. Da bin ich selber oft erstaunt, wie das geht. Ich denke, es wäre auch nicht schlecht, wenn ältere eine Eignung nachweisen müssen. Vorsichtshalber halt. Jeder weiß ja, wie es um seine Gesundheit steht, aber oft verdrängt man das. Kennt man ja.

Fakt ist, man kann nicht nur auf Grund dieses Unfalls Fahrzeuggruppen verurteilen und verbannen. Kommt einen ja so vor, als ob man einen neuen "Dieselskandal" kreieren möchte. Die ersten, die wieder rufen, sind die Grünen. He, ich hab euch sogar gewählt, aber das ist übertrieben. Bitte erst prüfen, hinterfragen und dann die richtigen Schlüsse ziehen. Nicht so.

In diesem Sinn

euer

Ullric Kerensky.

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