20.05.19

Der Weekly Post Leben ohne Plastik - unmöglich




Letzte Woche war ich wie üblich in den sozialen Netzwerken unterwegs. Da bin ich wieder einmal über ein YouTube Video zum Thema "Leben ohne Plastik" oder auch Zero Waste gestolpert. Es ist schon sehr gut, dass man sich damit auseinander setzt. Vor allem junge Leute machen dies. Doch wir Alten verteufeln ja alles und weisen auf die Nichtmachbarkeit hin. Manchmal frage ich mich echt, wie wir das als Kinder überlebt haben.


Natürlich gab es auch Verpackungen, auch mit Plastik, aber in der DDR kannte ich dies nur zum geringen Teil. Doch wir haben das überlebt. Trotz Mangelwirtschaft. Milch und Joghurt gab es in Glasflaschen, für Semmeln nutzten meine Eltern ein und denselben Beutel, Gemüse kannte nur ein normales Einkaufsnetz und beim Fleischer / Metzger gab es sogar Papier. Nur einmal nebenbei erwähnt. https://amzn.to/2HqJead (Gemüsenetze)


Manchmal frag ich mich schon, wieso wir so viel verpacken und vertüten müssen. Man sieht es ja an der Gemüsetheke, wenn die Tomate, Gurke und was weiß ich mundgerecht / stückchenweise eingepackt ist. Oder wie bei meinem Raffaelo, wo jede Kugel einzeln verpackt ist. Die könnte man ja ohne zusätzliches Tütchen verkaufen. Gut, es hält vielleicht nicht so lang, aber das stört mich nicht.

Ein erster Ansatz sind ja Gemüsenetze.


Doch seien wir einmal ehrlich, wir haben uns so an die Teile gewöhnt, dass man automatisch zur kleinen Tüte greift, statt sich ein Gemüsenetz zu kaufen und zu nutzen. Das Verschwinden der Strohhalme, was beschlossen wurde, finde ich prima, denn ich nutze die eh selten. Gibt ja auch Alternativen. Oder die Wattestäbchen. Hmm, jedoch finde ich die besser als unsere Alternative aus der Kindheit. Wir nutzten einfach alte Streichhölzer und umwickelten diese mit Watte zum Ohren putzen. Vom Prinzip her kann jeder von uns etwas für die Umwelt tuen. Auch mit kleinen Schritten. Gemüsenetz nutzen, Plastetüten mehrmals nutzen oder gleich Stoffbeutel kaufen, am Wochenende das Auto stehen lassen, öfter einmal Fahrrad fahren, weniger wegwerfen (man kauft ja oft zu viel) uvm.


Natürlich gibt es noch einen Ansatz, den man verfolgen könnte. Macht doch die Dinge des täglichen Lebens länger nutzbar. Werft nicht jedes halbe Jahr ein neues Android auf den Markt, verwendet wieder wechselbare Smartphone Akkus, verlängert die Lebensdauer der technischen Geräte. Das ist machbar, denn aktuell plant man nur für maximal 4 bis fünf Jahre bei diversen Geräten als Lebenszyklus. Früher, ja früher, hielten die Geräte länger. Man musste sie zwangsläufig länger haltbar machen. Mangelwirtschaft halt.


Heutzutage sind Reparaturen einfach zu teuer, denn ein Neugerät ist fast genauso teuer, wie diese Dienstleistung. Bei einem Kaffeevollautomaten lohnt sich eine Revision noch, aber bei kleineren Geräten eher nicht. Wir meckern immer über Mangel an gewissen Rohstoffen und verpulvern diese doch. Doch zurück zum Thema. Geht denn überhaupt ein Leben ohne Plastik? Eher nicht, denn vieles steckt in unterschiedlichen Formen in so einigen Artikeln und Produkten des täglichen Lebens. Da ist es unmöglich das Plaste los zu werden. Dies beginnt bei der normalen Lebensmittelverpackung, geht über unsere Kleidung (Mikrofasern) bis hin zum geliebten Auto. Keiner von uns vermeidet Plastik, denn grob gesagt, dürften wir weder Bus noch Bahn fahren. Schließlich finden wir auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln viel Plaste.


Wenn wir das noch rein auf Erdöl reduzieren, haben wir ernste Probleme, denn in Medikamenten und Einweghandschuhen ist dieser Rohstoff ebenfalls vorhanden. Man kann ihn sich einfach nicht wegdenken aus dem täglichen Leben. Wichtig ist jedoch, dass wir bewusster leben und den Müll reduzieren müssen. Schließlich ist es schon sehr bedenklich, wie wir unsere Umwelt und die Meere ohne Nachzudenken verschmutzen. Es ist ja ein Unding, dass man bereits im Mariannengraben sprich auf dem Boden des Mariannengrabens Plastiktüten gefunden hat.


Also, nutzen wir kleine Schritte für die Zukunft. Wir Verbraucher bestimmen den Weg. Gut, ich bin aktuell auch sehr kaufwütig unterwegs, damit ich meinen YouTube Kanal bedienen kann. Okay, ich bekomme auch den ein oder anderen Artikel zum Test. Das kann man mir bestimmt vorhalten, aber es sei euch gesagt, ich werfe das Zeug nicht weg sondern sehe zu, dass es einen neuen Besitzer findet.


In diesem Sinne


euer


Ullric.

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