08.07.19

Der Weekly Post Scheuer und die Radrambos

Unser lieber Verkehrsminister möchte ja nun, nach gescheiterter Maut seine Haut retten. Ergo zieht er nun die Aufmerksamkeit der Rad fahrenden Gilde auf sich. Schnellspuren für Radfahrer, erweiterte Rechte, rechts abbiegen bei Rot usw. usw. Das finde ich eigentlich in Ordnung, bis auf das Rechtsabbiegen bei Rot ein paar andere merkwürdige Sachen.




Aber der Ansatz ist eigentlich völlig falsch. Zuerst sollten Radfahrer eine ordentliche Verkehrsschulung erhalten. Oft benehmen die sich wie Rambos im Straßenverkehr. Jeder Auto- und Motorradfahrer hat eine ordentliche Prüfung zu absolvieren, nur bei Radfahrern sieht es anders aus. Natürlich kann ich nicht von Kindern verlangen, dass auch sie die StVO aus dem FF beherrschen. Da sind natürlich die Eltern in der Pflicht. Aber, wenn selbst Eltern die Regeln nicht kennen, ist es kein Wunder, dass viele Radfahrer sich wie die Axt im Walde benehmen. Und das noch im Beisein von Kindern.





Bestes Beispiel war wieder das Leben. Letzte Woche war ich mit meinem Sohn in Dachau unterwegs. Vor uns zwei Radfahrer. Den ersten konnte ich überholen. Da Gegenverkehr kam, bremste ich ab und reihte mich hinter der langsameren Radfahrerin ein. Das paßte nun Nummer zwei nicht. Als dann der Gegenverkehr vorbei war, überholte ich dann die zweite Radfahrerin und fuhr an die Ampel heran. Diese war Rot und ich stellte mich wie gewohnt rechts hin. Natürlich auf dem Bedarfsradweg, damit der Gegenverkehr vorbei kommt. Ist ja so verlangt und an der Kreuzung muss man das machen, denn sonst blockiert man die anderen Verkehrsteilnehmer.





Soweit so gut. Ist ja alles vorschriftsmäßig. Jetzt kam der schnelle Radfahrer angeschossen. Rein zufällig stand ich ihm im Weg und er rauschte links an mir vorbei. Dabei ignorierte er die Haltelinie, zeigte mir im Beisein meines Sohnes noch ein gewisses Zeichen, kombiniert mit einem Vogel, bevor er  bei ROT über die Ampel rauschte. Das ganze ohne zu schauen und mit viel Dusel für den Fußgänger, der gerade die Straße überquerte. Voll geil.



Und da soll man als Autofahrer ruhig und gelassen bleiben? He, ich fahre auch Rad, aber so einen Scheiß habe ich noch nicht hinbekommen.




Noch besser sind die Radfahrer, die gemeinsam mit euch den Radweg nutzen. Dort wo es erlaubt ist, ist es okay. Wo nicht, ist es echt krass. Gehen wir einmal auf Fall eins ein. Man flaniert auf einem gemeinsam genutzten Rad- und Fußweg ohne getrennte Wege. Alles ist ziemlich schmal und von hinten nähert sich ein Radfahrer. Meist hört man den nicht. Dann ist er da, klingelt nervös, ihr fragt euch wohin mit eurem Adoniskörper, denn es ist ja kein Platz. Tja, meist denkt man sich: "Geh halt in Ruhe weiter, der kann ja die Straße nutzen." Pustekuchen! Der Radfahrer drängelt, schreit euch an, haut diverse Kraftausdrücke raus und wenn man immer noch nicht Platz macht, wird es unschön. Sprich, er versucht sich an euch auf Teufel komm raus vorbei zu quetschen, ohne Rücksicht auf Verluste!



He, das sind in der Regel Erwachsene und keine Halbstarken oder Kiddies. Ich wiederhole nochmal: "Erwachsene!" Das muss man sich geben. Haben die nichts gelernt? Steht nicht in der StVO irgendetwas von gegenseitige Rücksichtnahme? Die fahren selbst auf den Fußweg, wo es verboten ist. Nur zur Info: Kinder bis zehn Jahre dürfen auf dem Fußweg fahren! Niemand sonst. (Ausnahme Erwachsene, die ihre Kinder begleiten seit 2016)



Auch cool sind Radfahrer, die die Einbahnstraße ohne Zusatzschild befahren. Ja, da gehört ein Zusatzschild hin, welches regelt, dass Radfahrer verkehrt herum die Einbahnstraße befahren dürfen. Regt euch mal auf und schaut, was passiert. Ist echt lustig. Oder seid mal Linksabbieger. Man schimpft ja immer mit den Motorradfahrern, aber letztens hatte ich auch so einen Spezialisten gehabt! Ich wollte links abbiegen. Plötzlich scherte ein rechts fahrender Radfahrer ohne zu schauen, ja ohne Handzeichen aus und fuhr mir direkt vor das Auto. Hab ich ein Schwein gehabt, dass ich nicht so schnell war, sonst hätte ich den garantiert aufgegabelt. Das wäre unschön gewesen.



Vergessen wir etwa alle, was wir gelernt haben? Vergessen Rad fahrende Autofahrer die Verkehrsregeln? Kennen nicht geschulte Radfahrer alle Regeln? So kommt es mir echt vor. Natürlich muss man ehrlich gestehen, dass man selber nicht alle Änderungen der StVO mitbekommt, aber die Grundregeln im Straßenverkehr kennt doch jeder.
 

Deshalb wäre es doch echt sinnvoller die Radfahrer genauer unter die Lupe zu nehmen und ihnen bewußt zu machen, dass auch für sie Regeln gelten. Okay, nicht alle sind so, aber irgendwie hat das in letzter Zeit zugenommen und die Herrschaften benehmen sich mitunter wie die Axt im Walde. Schade eigentlich, denn Radfahren ist gesund, macht Spaß und entspannt. Normalerweise.



Bis demnächst wieder beim Weekly Post



euer



Ullric Kerensky.

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